Mercedes rutscht immer tiefer in den Dieselskandal

05.06.2018, Autor: Herr Joachim Cäsar-Preller / Lesedauer ca. 2 Min. (81 mal gelesen)
Nach VW könnte auch Mercedes ein handfester Dieselskandal drohen. Wegen einer illegalen Abschalteinrichtung hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit Bescheid vom 23. Mai 2018 den Rückruf für rund 5.000 Mercedes Vito 1,6 Liter Diesel mit der Euronorm 6 angeordnet. Doch dabei muss es nicht bleiben.

In dem betroffenen Mercedes Vito steckt der Dieselmotor OM 622, der von Renault gebaut wird. Inzwischen wird geprüft, ob die beanstandete Software auch in anderen Modellen verbaut ist. In den Fokus gerät dabei auch der ähnliche Motor OM 626, der unter der Haube der C-Klasse steckt. Hier hätte ein Rückruf schon ein ganz anderes Ausmaß. Eine „offizielle Prüfung“ soll es allerdings noch nicht gegeben haben“, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“.

Schon im Sommer 2017 war Mercedes wegen vermeintlicher Abgasmanipulationen in die Schlagzeilen geraten. Untersuchungen gab es bei den von Mercedes in vielen Baureihen verwendeten Motoren OM 642 und OM 651. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft haben sich nun auf den OM 622 ausgedehnt. Wie der „Spiegel“ berichtet, seien die Untersuchungen bei den Dieselmodellen der C-Klasse weit fortgeschritten und die „Indizien aus Sicht der Verkehrsbehörde erdrückend“.

Auch in der Politik scheint man die Geduld mit dem Verhalten der Autobauer zu verlieren. Bundesverkehrsminister Scheuer hatte Daimler-Chef Zetsche erst vor wenigen Tagen zum Rapport bestellt. Bis Mitte Juni soll der Konzern nun die Karten auf den Tisch legen und erklären in welchen Modellen eine illegale Abschalteinrichtung verbaut sein könnte. Laut Medienberichten besteht der Verdacht, dass es bei rund 750.000 Mercedes-Fahrzeugen ein unzulässiges Abgasreinigungssystem geben könnte.

Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, könnte es für Daimler teuer werden. Pro manipuliertem Fahrzeug könnte ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro verhängt werden.

Zwischenzeitlich berichtete das ZDF über einen Fall, bei dem bei einem Mercedes der V-Klasse ein Software-Update offenbar im Rahmen eines Reifenwechsels aufgespielt wurde, ohne den Kunden darüber in Kenntnis zu setzen. Pikant ist dabei, dass der Kunde gegen Mercedes wegen des überhöhten Stickoxid-Ausstoßes klagt. „Solche Software-Updates können sich nicht nur negativ auf den Motor auswirken, sondern verschlechtern auch die Beweislage für den Verbraucher“, sagt Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller aus Wiesbaden.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen droht Mercedes immer weiter im Dieselskandal zu versinken, auch wenn die Konzernspitze Manipulationen immer wieder bestreitet. „Beim Rückruf für den Vito muss es nicht bleiben. Möglicherweise droht ein ähnliches Szenario auch für andere Modelle“, so Cäsar-Preller.

Betroffene Mercedes-Kunden haben die Möglichkeit, sich zu wehren. Unzulässige Abschalteinrichtungen stellen einen Mangel dar, der sich nicht ohne weiteres beheben lässt. „Das kann Ansprüche auf Schadensersatz bzw. Rückabwicklung des Kaufvertrags rechtfertigen“, erklärt Rechtsanwalt Cäsar-Preller, der bereits zahlreiche VW-Kunden im Abgasskandal vertritt.
 

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