Abmahnung wegen illegalem Streaming oder Filesharing – Was Sie jetzt wissen müssen

Der Beitrag erklärt, dass Streaming aus „offensichtlich rechtswidrigen Quellen“ und Filesharing urheberrechtliche Verstöße darstellen, die häufig zu kostspieligen Abmahnungen führen. Er zeigt, welche Forderungen solche Abmahnschreiben enthalten, wie Betroffene am besten reagieren – insbesondere keine vorgefertigte Unterlassungserklärung unterschreiben – und wie die KANZLEI 441 bei der rechtlichen Prüfung und Abwehr überhöhter Ansprüche unterstützt.

Serien, Filme und Musik jederzeit verfügbar – Streaming-Dienste machen es möglich. Doch wer Inhalte aus zweifelhaften Quellen nutzt oder Dateien in Tauschbörsen anbietet, riskiert eine kostspielige Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung. Rechtsinhaber beauftragen spezialisierte Kanzleien, die IP-Adressen ermitteln und Schadensersatz fordern. Wie Sie sich schützen und im Ernstfall richtig reagieren, erläutert dieser Beitrag.

Was ist der Unterschied zwischen Streaming und Filesharing?

• Streaming: Inhalte werden lediglich temporär geladen, ohne dass eine dauerhafte Kopie entsteht. Seit einer EuGH‑Entscheidung aus dem Jahr 2017 (vgl. auch hier) gilt allerdings: Wer aus „offensichtlich rechtswidrigen Quellen" streamt, begeht selbst eine Urheberrechtsverletzung. Illegale Streaming-Portale wie kinox.to oder s.to erkennen Sie häufig an fehlendem Impressum, zahlreichen Werbebannern und extrem günstigen oder kostenlosen Angeboten.

• Filesharing: Über Peer-to-Peer-Netzwerke (z. B. BitTorrent) werden Dateien getauscht. Die Nutzer laden nicht nur herunter, sondern stellen die Dateien gleichzeitig anderen zur Verfügung. Dadurch wird das Urheberrecht verletzt – hier drohen regelmäßig Abmahnungen.

Typischer Inhalt einer Abmahnung
Wenn Sie eine Abmahnung erhalten, enthält diese meist:

• Vorwurf der Urheberrechtsverletzung (Download oder Streaming aus illegalen Quellen).

• Forderung einer strafbewehrten Unterlassungserklärung: Sie sollen sich verpflichten, das Verhalten künftig zu unterlassen und bei Verstoß eine Vertragsstrafe zu zahlen.

• Zahlungsaufforderung: Die Rechteinhaber verlangen Lizenzschadensersatz und die Erstattung von Anwaltskosten. Die Summen liegen oft zwischen 900 € und 1 500 € pro Film oder Folge, können aber höher ausfallen.

• Kurzfristige Fristsetzung: Häufig werden nur wenige Tage eingeräumt, um zu zahlen und zu unterschreiben.

Wie reagieren Sie richtig?

1. Ruhe bewahren: Ignorieren Sie die Abmahnung nicht, aber zahlen Sie auch nicht vorschnell.
2. Nichts unterschreiben: Die beigefügte Unterlassungserklärung ist meist zu weitreichend. Unterschreiben Sie diese nicht ungeprüft.
3. Anwalt einschalten: Ein auf Urheberrecht spezialisierter Anwalt kann prüfen, ob die Abmahnung berechtigt ist. Er formuliert gegebenenfalls eine modifizierte Unterlassungserklärung und handelt eine angemessene Zahlung aus.
4. Verjährungsfristen beachten: Ansprüche auf Schadensersatz verjähren in der Regel drei Jahre nach Ende des Jahres, in dem die Rechtsverletzung festgestellt wurde. Eine Klage kann aber auch noch später erhoben werden.
5. Haftung prüfen: Waren Sie zum Tatzeitpunkt abwesend? Haben andere Haushaltsmitglieder oder Gäste den Anschluss genutzt? Unter Umständen können Sie die Haftung abwenden oder reduzieren.

Prävention: So vermeiden Sie Abmahnungen

• Nutzen Sie nur legale Streaming-Anbieter: Dazu zählen etablierte Plattformen wie Netflix, Amazon Prime, Disney+ oder die Mediatheken öffentlich-rechtlicher Sender.
• Vermeiden Sie Peer-to-Peer-Netzwerke: Installieren Sie keine Filesharing-Software, wenn Sie nicht wissen, wie sie funktioniert.
• Sichern Sie Ihr WLAN: Verwenden Sie ein starkes Passwort und geben Sie es nicht leichtfertig weiter.
• Aufklärung im Haushalt: Informieren Sie Mitbewohner und Familienmitglieder über die Risiken illegaler Downloads.

Die KANZLEI 441 – Ihr Partner bei Abmahnungen
Die KANZLEI 441 aus Nürnberg ist auf Medien- und Urheberrecht spezialisiert und vertritt Mandanten bundesweit bei Abmahnungen wegen Streaming und Filesharing. Wir prüfen, ob die Forderungen berechtigt sind, wehren überhöhte Ansprüche ab und entwickeln für Sie eine passgenaue Verteidigungsstrategie. Lassen Sie sich frühzeitig beraten, um teure Fehler zu vermeiden.

Sollten Sie Beratungs- oder Vertretungsbedarf im Medien-, Presse- und Äußerungsrecht haben, freut sich die KANZLEI 441 auf Ihre Kontaktaufnahme!


KANZLEI 441

Rechtsanwalt Christian Radermacher

Nimrodstr. 10

90441 Nürnberg

www.kanzlei441.de




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