Anlagebetrug mit Kryptowährung: Investoren um mehr als 100 Mio. € betrogen

04.05.2020, Autor: Herr Guido Lenné / Lesedauer ca. 2 Min. (391 mal gelesen)
Bei Angeboten zur Geldanlage in Kryptowährung auf diversen Webseiten wurden scheinbar tausende Anleger um mehr als 100 Millionen Euro geprellt. Im April fand in diesem Zusammenhang eine lang geplante Razzia statt. Dabei wurden neun Verdächtige verhaftet.

SafeMarkets, Cryptopoint, XTraderFX, OptionStarsGlobal – das sind die Namen einiger Internetseiten, auf denen zehntausende Anleger aus verschiedenen Ländern um über 100 Millionen Euro betrogen wurden. Staatsanwaltschaften und Polizei aus Deutschland, Österreich, Bulgarien und Serbien haben inzwischen, in Kooperation mit der europäischen Justizbehörde Eurojust, zwei internationale Tätergruppen aufgegriffen.

Am 2. April schlugen die Behörden zu – hauptsächlich im bulgarischen Sofia und im serbischen Belgrad. Bei der Razzia wurden zehn Büros und Wohnungen durchsucht, sieben Männer, einschließlich eines 36-jährigen Deutschen, sowie zwei Frauen zwischen 25 und 49 Jahren verhaftet.

Rund 10 Mio. Euro von deutschen Anlegern ergaunert

Die Ermittlungen der verschiedenen internationalen Behörden gingen von der bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelten Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) aus, der hunderte Strafanzeigen von betrogenen Anlegern aus ganz Deutschland vorlagen. Insgesamt ging es dabei um annähernd zehn Millionen Euro. Allerdings dürfte die Dunkelziffer deutlich höher sein.

Gegen die mutmaßlichen Drahtzieher – darunter auch der deutsche Verdächtige, der hauptsächlich von Bulgarien aus tätig war – wurden Haftbefehle wegen gewerbs- und bandenmäßigem Betrug erlassen. Bei der Razzia wurden circa 2,5 Millionen Euro beschlagnahmt.

Die Verdächtigen sollen die Internet-Handelsplattformen XTraderFX, Cryptopoint, SafeMarkets, OptionStarsGlobal und GoldenMarkets sowie die Seiten Trade Capital, Fibonetix, Nobel Trade und Forbslab betrieben haben, die inzwischen allesamt von den Behörden stillgelegt wurden. Den Anlegern wurde dort die Investition relativ geringer Beträge angeboten, für gewöhnlich 250 bis 300 Euro. Dafür mussten sie ihre persönlichen Daten hinterlegen. Das Geld sollte, wie es auf den Webseiten hieß, in Kryptowährungen oder Finanzinstrumente wie Forex und CFD investiert werden.

Eingezahlte Gelder wurden nie einer Kapitalanlage zugeführt

Laut Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg wurden die eingezahlten Gelder jedoch zu keinem Zeitpunkt einer Kapitalanlage zugeführt. Bei der Handelsplattform und den vermeintlichen Kundenkonten handelte es sich um reine Täuschungen. Später wurden die Anleger beim telefonischen Kontakt mit angeblichen „Brokern“ zu immer größeren Investitionen angeregt, mitunter sechsstellige Geldbeträge.

Hinter diesen Brokern verbargen sich aber offenbar Call-Center-Mitarbeiter aus osteuropäischen Ländern. Eine der beiden entlarvten Tätergruppen soll zudem an einem weiteren, groß angelegten Cyberbetrugsfall beteiligt gewesen sein. Der verantwortliche Betrügerring wurde aber bereits 2019 in Österreich zerschlagen.

Immer wieder gibt es solche Anlagebetrugsfälle und Schneeballsysteme, denen dann tausende Verbraucher zum Opfer fallen. Als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht verfüge ich über weitreichende Erfahrung mit Fällen dieser Art. Sind auch Sie Opfer eines solchen Anlagebetrugs geworden? Dann stehe ich Ihnen gerne zur Seite, um möglichst große Teile Ihres Geldes zu retten. Lassen Sie sich einfach in einem kostenlosen Erstgespräch zu Ihrem individuellen Fall beraten, gerne auch telefonisch.


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