Guido Lenné in der WDR Servicezeit: kritischer Blick auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag

19.03.2021, Autor: Herr Guido Lenné / Lesedauer ca. 2 Min. (322 mal gelesen)
Im Juli dieses Jahres tritt der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft und es steht zu befürchten, dass dadurch das Risiko der krankhaften Spielsucht steigen wird. Guido Lenné, der schon unzähligen Spielern geholfen hat, ihr verzocktes Geld zurückzuholen, wird von der WDR Servicezeit als Experte zurate gezogen. Er steht den neuen Regelungen skeptisch gegenüber.

Illegales Glücksspiel hat bereits unzählige Existenzen ruiniert. Der Grat zwischen „ein bisschen zocken“ und krankhafter Spielsucht ist schmal. Mindestens 200.000 Menschen in Deutschland gelten als krankhaft glücksspielsüchtig. Das extrem breite Online-Glücksspielangebot macht es einfach, in die Spielsucht zu rutschen. Dabei wissen viele Nutzer gar nicht, dass Online-Casinos verboten sind. Ab Juli 2021 ändert sich das jedoch, denn mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags wird Online-Glücksspiel teilweise legal.

Was sich ändert

Per aktuellem Glücksspielstaatsvertrag ist Online-Glücksspiel in den meisten Bundesländern illegal. So hatten Geschädigte bislang zumindest die Möglichkeit, sich das verlorene Geld auf dem Rechtsweg zurückzuholen. Im WDR erklärt Guido Lenné, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, dass bisher die Banken bzw. Zahlungsdienstleister – die die Transaktionen widerrechtlich durchgeführt haben – in Regress genommen werden konnten oder aber die Online-Glücksspielanbieter selbst, da sie keine Lizenz hatten.

Doch das wird sich dieses Jahr im Juli ändern. Denn mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags wird Online-Glücksspiel bundesweit legal – wenn auch mit Auflagen, die für Verbraucher ein Mindestmaß an Schutz gewährleisten sollen. Die Bundesländer sind für die Lockerungen mitverantwortlich. Die erlaubten Angebote sollen nämlich inhaltlich beschränkt und behördlich überwacht werden. Die teilweise Legalisierung und behördlichen Kontrollen sollen den neuen legalen Glücksspielmarkt für Spieler weniger gefährlich gestalten, als es der bisherige Schwarzmarkt war.

Guido Lenné warnt jedoch, dass die auf den ersten Blick sinnvoll wirkenden Hürden wahrscheinlich nicht zu 100 Prozent greifen und den gewünschten Schutz gewährleisten werden. Krankhaft Spielsüchtige würden auch weiterhin Mittel und Wege finden, um Kontrollen zu umgehen, so der Anwalt.

Welche Maßnahmen sind geplant?

Die geplanten Kontrollmechanismen sehen vor, dass Online-Spieler immer ihre persönlichen Daten angeben müssen. So kann überprüft werden, ob sich ein Spieler möglicherweise zum Schutz selbst gesperrt hat oder aber gesperrt wurde, und ob er bei mehreren Casinos angemeldet ist. Ein Einsatzlimit von maximal 1.000 Euro pro Monat soll verhindern, dass die Spieler zu viel Geld verlieren. Es besteht jedoch die Gefahr, dass krankhaft Spielsüchtige dann einfach auf illegale Online-Casinos umsteigen, die es auch weiterhin geben wird, oder andere Möglichkeiten zur Umgehung der Kontrollmechanismen finden werden.

Grundsätzlich stellen die Lockerungen keine gute Entwicklung für den Spielerschutz in der Bundesrepublik dar. Weitere Infos zu dem umstrittenen neuen Glücksspielstaatsvertrag gibt es im WDR-Beitrag unter: https://www.youtube.com/watch?v=q_rmgXFMquM.

Wer Geld in bisher noch illegalen Online-Casinos verloren hat, kann sich zunächst noch an Guido Lenné wenden, um das verzockte Geld zurückzuholen. Vereinbaren Sie einfach einen Termin für eine unverbindliche, kostenlose Erstberatung.


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