PayPal-Betrug über Freunde-Überweisung – wie können Geschädigte ihr Geld zurückfordern?

09.09.2025, Autor: Herr Guido Lenné / Lesedauer ca. 3 Min. (29 mal gelesen)
Immer mehr Verbraucher verlieren durch betrügerische PayPal-„Freunde“-Zahlungen hohe Summen. Der Käuferschutz greift hier nicht – doch Betroffene sind nicht rechtlos. Wir erklären, welche Schritte sofort notwendig sind, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen und wie unsere Kanzlei Ihnen helfen kann, Ihr Geld zurückzufordern.

Immer mehr Menschen berichten davon, dass sie durch geschickt aufgemachte Betrugsversuche bei PayPal viel Geld verloren haben. Die Täter arbeiten dabei oft mit gefälschten Nachrichten, die täuschend echt aussehen. Häufig ist von einem Sicherheitsproblem oder einer Kontosperre die Rede. Mit einem Klick auf den enthaltenen Link öffnet sich eine Oberfläche, die wie eine PayPal-Seite wirkt. Wer dort Anweisungen befolgt, bestätigt am Ende unbemerkt mehrere Überweisungen.

Besonders perfide: In vielen Fällen werden diese Zahlungen als „Freunde- und Familienüberweisungen“ ausgeführt. Diese Zahlungsart ist gebührenfrei und eigentlich für private Überweisungen gedacht. Der Nachteil: PayPal bietet hier keinen Käuferschutz. Wer Opfer eines Betrugs wird, steht daher schnell mit leeren Händen da.

Ein Betroffener schilderte, dass gleich vier Zahlungen ausgelöst wurden. Obwohl er umgehend sein Passwort änderte und den Betrug meldete, wurde nur eine einzige Zahlung zurückerstattet. Grund: PayPal akzeptierte nur die erste Reklamation – weitere Transaktionen hätten separat beanstandet werden müssen. Ergebnis: Rund 2.500 Euro Verlust trotz schneller Reaktion. Eine Strafanzeige wurde gestellt, die Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten eines anwaltlichen Vorgehens.

Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es?

Zahlungsdienste-Recht und BGB

PayPal ist ein Zahlungsdienstleister im Sinne des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes (ZAG). Nach § 675u BGB gilt: Jede nicht autorisierte Zahlung muss unverzüglich erstattet werden. Entscheidend ist also, ob die Überweisung als „autorisiert“ gilt. Wer unter Täuschungshandlungen Zahlungen selbst ausgelöst hat, befindet sich in einer Grauzone: Formal war eine Bestätigung da, inhaltlich aber keine echte Zustimmung. Genau hier können rechtliche Ansprüche gegen PayPal ansetzen.

Grenzen des Käuferschutzes

Der PayPal-Käuferschutz greift nur bei klassisch deklarierten Waren- oder Dienstleistungszahlungen. Wurde die Option „Freunde“ gewählt, entfällt dieser Schutz. Dennoch können Betroffene nicht einfach abgewiesen werden: Hat PayPal interne Fehler gemacht oder falsche Auskünfte erteilt, können Schadensersatz- oder Rückzahlungsansprüche bestehen.

Strafanzeige bei der Polizei

Auch wenn die Täter oft im Ausland sitzen oder falsche Identitäten verwenden, sollte in jedem Fall eine Strafanzeige gestellt werden. Zum einen dokumentiert das den Vorfall, zum anderen besteht die Möglichkeit, dass Täter in größeren Ermittlungsverfahren ermittelt werden.

Rolle der Rechtsschutzversicherung

Liegt eine Deckungszusage vor, können Betroffene ihre Rechte ohne finanzielles Risiko durchsetzen. Anwalts- und Prozesskosten übernimmt dann die Versicherung. Das ist besonders bei hohen Schadenssummen ein großer Vorteil.

Handlungsempfehlungen für Betroffene

  • Sofort Passwörter ändern und Sicherheitsfunktionen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
  • Alle Transaktionen und verdächtigen Nachrichten dokumentieren und speichern
  • Jede Zahlung einzeln über das PayPal-Portal reklamieren
  • Polizei informieren und Anzeige wegen Betrugs erstatten
  • Juristische Unterstützung in Anspruch nehmen, um Erstattungsansprüche effektiv durchzusetzen
Wie unsere Kanzlei Sie unterstützt

Wir vertreten seit Jahren Mandantinnen und Mandanten, die durch betrügerische PayPal-Zahlungen geschädigt wurden. Unser Leistungsspektrum umfasst:

  • Prüfung der Erfolgsaussichten auf Rückerstattung
  • rechtliche Bewertung der Reklamationsbearbeitung durch PayPal
  • Durchsetzung Ihrer Ansprüche gegenüber PayPal – außergerichtlich und gerichtlich
  • Kommunikation mit Ihrer Rechtsschutzversicherung

Viele unserer Mandanten konnten mit unserer Hilfe einen erheblichen Teil ihres Geldes oder alles zurückerhalten. Wir übernehmen für Sie die rechtliche Auseinandersetzung, damit Sie nicht alleine mit unklaren AGB und komplizierten Verfahren sind.

Die telefonische Erstberatung ist kostenlos. Buchen Sie einfach online einen Termin – wir geben Ihnen eine klare Ersteinschätzung und erläutern, welche Möglichkeiten in Ihrem Fall bestehen.

📞 Rufen Sie uns direkt an oder schreiben Sie uns über das Kontaktformular – wir setzen uns für Ihre Interessen ein. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Sonderseite zum Thema PayPal: https://anwalt-gegen-paypal.de/.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu PayPal-Betrug

Kann PayPal eine Freunde-Zahlung zurückerstatten?
Ja, unter bestimmten Umständen. Zwar ist der Käuferschutz ausgeschlossen, doch wenn die Zahlung nicht autorisiert war oder PayPal fehlerhaft gehandelt hat, bestehen Ansprüche nach dem BGB.

Was soll ich tun, wenn ich Opfer eines PayPal-Betrugs geworden bin?
Handeln Sie sofort: Passwort ändern, Zahlungen einzeln reklamieren, alle Belege sichern und Strafanzeige stellen. Zudem sollten Sie anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Wie schnell muss ich reagieren?
Je schneller, desto besser. Zwar beträgt die gesetzliche Frist bis zu 13 Monate, doch PayPal setzt in der Praxis deutlich kürzere Fristen. Wer sofort reklamiert, erhöht die Erfolgsaussichten erheblich.

Warum ist die „Freunde“-Funktion so gefährlich?
Weil sie keinen Käuferschutz bietet. Betrüger drängen Geschädigte oft dazu, diese Option zu wählen, um sich Zahlungen leichter zu sichern. Für den Verbraucher bedeutet das: weniger Schutz und schwerere Rückforderung.

Hilft die Rechtsschutzversicherung in solchen Fällen?
Wenn Sie eine Deckungszusage erhalten, übernimmt die Versicherung Anwalts- und Prozesskosten. Sie können Ihre Rechte dann ohne eigenes Kostenrisiko verfolgen.

Muss ich für jede unrechtmäßige Zahlung eine eigene Reklamation starten?
Ja. PayPal behandelt jede Transaktion separat. Versäumen Sie es, einzelne Abbuchungen zu reklamieren, kann dies zu erheblichen finanziellen Nachteilen führen.

Autor dieses Rechtstipps

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